Tag des Handwerks

Der Tag des Handwerks sollte den Jugendlichen eine weitere wertvolle Orientierung für ihre berufliche Zukunft bieten
Unter dem Motto „Handwerk erleben – zukunftsstark, praktisch, kreativ“ veranstaltete die Mittelschule erstmals einen „Tag des Handwerks“. „Wir sind keine besonders große Mittelschule, aber wir haben Potential, denn nicht viele Mittelschulen sind mit dem „Berufswahlsiegel“ ausgezeichnet für hervorragende berufsorientierende Arbeit“, betonte Rektor Dominik Bauer bei der Begrüßung. Neben den Schülerinnen und Schülern der 7. bis 11. Klassen (VK2) und den Firmenvertretern konnte der Schulleiter auch Bürgermeister Thomas Falter und Gitte Wagner von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz begrüßen.

„Machen statt reden“, mit dem heutigen Tag starten wir ein neues Format, das nicht nur theoretische Informationen vermittelt, sondern echtes Erleben und Ausprobieren ermöglicht“, konstatierte der Schulleiter. Neben drei Firmen aus Schwandorf konnte die Schule ortsansässige Wackersdorfer Betriebe gewinnen. Denn auch sie profitieren von diesem Aktionstag. Hier können erste Kontakte geknüpft werden, die idealerweise zu Praktika und langfristig zu Ausbildungsverhältnissen führen. „Bildungsmessen sind gut, aber ein echtes Erleben, Ausprobieren und Praktika sind entscheidend“, meinte Rektor Bauer und verweist auf das gemeinsame Anliegen: Wir möchten Jugendliche für das Handwerk begeistern, ihnen praxisnahe Einblicke ermöglichen und zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten und Chancen das Handwerk bietet. Dies können wir nur, indem wir sie in Praktika unterbringen, um das Handwerk in seinen vielfältigsten Formen auszuprobieren. „Denn schließlich sind wir DIE Lieferanten für den betrieblichen Nachwuchs der Betriebe“, bekräftigte der Schulleiter.

Am Aktionstag beteiligten sich die Maschinenbaufirma Sennebogen und Possehl Elektronics sowie die Hammerer Kanalservice GmbH. Gleich zweimal war die Firma Grabinger mit den Sparten Floristik und Galabau mit dabei. Aus der benachbarten Stadt Schwandorf waren das Café Zuckerpuppe, das Sanitätshaus Betzlbacher und die BES Brunold Interior vertreten. Die Berufsorientierungsexpertin Susanne Kugler zeichnete für die Organisation und Koordination verantwortlich. Einen ganzen Vormittag lang hatten die Schüler Gelegenheit, an neun Stationen erste Einblicke in verschiedene Firmen zu gewinnen. Am Sennebogen-Stand hatte man die Möglichkeit Rückfahrkameras, die dem Baggerführer ein sicheres Arbeiten ermöglichen, auf eine Halterung aufzubauen und zu justieren. Ausbildungsleiter Gerhard Peter demonstrierte an einem Mini-Modellbagger, der als Tesa-Abroller funktioniert, wie dieser zerlegt und wieder zusammengebaut wird. Die Floristin Nicole Grabinger, Chefin der hiesigen Gärtnerei, zeigte den Schülern wie kleine Gestecke oder Kopfkränze kunstgerecht gefertigt werden. Ihr Kollege Philipp Lehner von der Grabinger Galabau demonstrierte im Freigelände Pflasterarbeiten mit Verlegung eines Kunstrollrasens. In die Welt der Orthopädie führte Alois Zinke-Baumer die Schüler. Der Orthopädie-Technik-Meister zeigte wie eine Mittelhanddaumenschiene aus Niedertemperatur-Thermoplast gefertigt wird. Werkzeugmechaniker, Mechatroniker und Auszubildende für Kunststoff- und Kautschuktechnologie sind dieses Jahr besonders bei der Possehl Electronics gefragt. Personalerin Melanie Müller und ihre Kollegen hatten mehrere Stationen für den IT-Bereich, die Werkzeugherstellung und für die Betriebstechnik aufgebaut. Süßes Naschwerk stand im Mittelpunkt am Stand des Cafés Zuckerpuppe. Unter der fachkundigen Anleitung von Konditormeisterin Julia Deisinger wurden kleine Kunstwerke gefertigt. Kekse wurden mit Fondant und Schokolade verziert. Sägen, Bohren und Verleimen konnten die Schulabgänger am Stand des Spezialisten Brunold Interior. Mit dem Ausbilder Philipp Fenk konnte ein Schlüsselanhänger gebastelt werden, der zugleich als Handyhalter eingesetzt werden kann. Einblicke in die Sanierung von Kanalleitungen zeigte Geschäftsführerin Pia Saller von der Hammerer Kanalservice GmbH. Schüler konnten Glasfasermatten mit Epoxidharz bestreichen, die in der Praxis in Rohren eingebracht werden. Vor der Schule hatten Mitarbeiter ein Inspektionsfahrzeug vorgefahren. Der angehende Rohrkanal- und Industriemeister Andreas Ertuschenko demonstrierte die Befahrung eines Kanals mittels einer Kamera.

Zum Abschluss zog Schulleiter Dominik Bauer ein überaus positives Fazit. Für Schüler als auch die Betriebe war es eine WinWin-Situation: die Betriebe waren dankbar, diesen Tag praxisnah durchführen zu können und freuen sich über interessierte Jugendliche.
Text: Oberpfalz Bote, 18. Februar 2025
Fotos: Hans-Peter Weiß