Lesekino
Vorlesen ist eine wahre Superkraft: Es erweitert den Wortschatz, vermehrt Wissen, fördert Konzentration und Fantasie, macht fit für Schule und Alltag, schafft Nähe und Geborgenheit… Lesen ist unbestritten die Grundlage von Bildung und doch liest mehr als ein Drittel der Eltern ihrem Nachwuchs selten oder gar nicht vor. Der Anteil der Kinder, die nicht über eine ausreichende Lesekompetenz verfügen, ist immer noch sehr hoch.
Deshalb kam auf Initiative der Wochenzeitung DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung der weltweite Vorlesetag zustande. Er findet seit 2004 jährlich am 3. Freitag im November statt. Von Beginn an beteiligt sich auch die Schule Wackersdorf daran. Unter der Leitung von Christina Dirmeyer und Melanie Kammerl wandelten sich daher am 15. November zahlreiche Klassenzimmer zu Kinosälen, genauer gesagt zu „Lesekino“- Räumen. Schon am Vortag konnte jedes Kind Eintrittskarten für zwei verschiedene Vorstellungen erwerben. Die Wahl war gar nicht leicht bei den breit gefächerten Angeboten. Deshalb hatten sich bereits im Vorfeld dichte Schülertrauben vor den Plakatwänden gebildet, um sich über die angebotene Lektüre zu informieren.
13 Bücher wurden hier angepriesen und gaben einen kleinen Vorgeschmack auf das zu erwartende Ereignis. Als Vorleser fungierten Klassen- und Fachlehrkräfte, und wie schon mehrfach stellten sich auch Bürgermeister Thomas Falter und die Leiterin der Bücherei Christina Kostka zur Verfügung.
Natürlich reichte die Zeit im Lesekino meist nicht aus, um ein ganzes Buch vorzulesen, aber sie genügte, um bei den Zuhörern das „Kopfkino“ in Gang zu setzen oder sie bestenfalls sogar zum Weiter- und Selberlesen zu bewegen. Und das ist ganz einfach, denn fast alle vorgestellten Bücher und unzählige weitere sind in der Bücherei zu finden.
Vielen Kindern ist es schwergefallen, sich für nur zwei Bücher entscheiden zu dürfen. Alle sind sich deshalb einig: Solche Kinotage sollte es öfter geben!
Text: Röhm Christine
Bild: Dominik Bauer